Die Grunddee ist nicht neu: Man nehme eine Gruppe Menschen, vorzugsweise solche, die einander kennen, sperre sie gemeinsam ein und lasse das fröhliche Morden beginnen. So zumindest kommt auf den ersten Blick Lucy Foleys „Neuschnee“ daher.
Aber die Geschichte von den neun ehemaligen Studienkolleginnen und Kollegen, die zu Silvester in einer exklusiven Lounge in den schottischen Highlands eingeschneit werden, ist um einiges komplexer. Eingeschneit bedeutet in den Highlands: Von der Umwelt komplett isoliert zu sein, und das in einer Gegend, in der das Handynetz ganz besonders fragil ist. Incomunicado also.
Der schlaue Anbieter des teuren Urlaubsresorts hat klarerweise verschwiegen, dass sich in der Gegend ein höchst aktiver Serienmörder herumtreibt. Das hätte aber wohl auch nicht verhindert, dass sich die ehemalige Clique mit fortschreitendem Schneefall immer mehr in die Haar gerät. Dass die Inneneinrichtung der noblen Hütte ganz schon leidet, versteht sich von selbst.
Lucy Foley, eine englische Senkrechtstarterin am Krimifirmament, hat einen spannenden und wendungsreichen Debutroman hingelegt. Ideal für kalte Winterabende, vorzugsweise, wenn’s schneit!
Lucy Foley
Neuschnee
Penguin, 429 Seiten, 15,50 €