Marie hat für ein Stück Torte auf Gesicht und Kleid ihrer Lehrerin gesorgt. Also … genau so. Ich meine – sie hat es nicht geworfen oder auf sie fallen gelassen, nein. Das Stück Torte landete trotzdem genau dort: In Frau Schneebergers Gesicht und Kleid.
Die große Strafe, die sie dafür erwartet, bleibt aus: stattdessen will Fr. Schneeberger, dass Marie an einem Camp auf Schloß „Fairy Tale“ Rosenstein teilnimmt.
Marie glaubt, wegen ihrer Zeichenkünste. Fr. Schneeberger glaubt, wegen Maries magischer Begabung.
Zu Hause werden die Abschiedsküsschen verteilt, die Sachen gepackt und schon findet sich Marie ein einer Welt wieder, die sie nicht für möglich gehalten hätte: Auf dem Schloß finden sich nämlich die Nachfahren sämtlicher bekannter Märchenfiguren ein. Und das Camp? Das ist nichts weniger als eine dringend notwendige Ausbildung, die Marie (und ihre neuen Freunde) im Umgang mit ihren Fähigkeiten schulen soll.
So richtig los geht’s jedenfalls, als Marie an einem magischen Wettbewerb teilnimmt und beschließt, ihre in einem Märchen verschollene Mutter zu suchen. Dass sich gleichzeitig ein Flechtenfluch auf den Bildern ausbreitet, die wie Portale in die Märchenwelt funktionieren, macht die ganze Geschichte dann gleich nochmal so spannend.
Harry Potter in kindgerecht
Die Story rund um Märchen, Bilder und allerlei verzauberte Gegenstände ist mit viel Liebe geschrieben und einem Ticken Selbstironie ausgestattet. So wird an einer Stelle Hogwarts durchaus erwähnt, das sicher den einen oder anderen Paten für Ideen gestellt hat. Anders als der „große Bruder“, geht es auf dem Schloss „Fairy Tale“ aber deutlich kindgerechter zu – und die Märchen werden auf kurzweilige und passende Art und Weise in die Handlung eingewoben.
Das Buch ist jedenfalls ein tolles, ruhig aber spannend erzähltes Abenteuer für Kinder ab 10 oder 11 Jahren. Und wärmstens zu empfehlen!
Angaben
Corinna Wieja
Fairy Tale Camp
Das märchenhafte Internat
Carlsen Verlag / 288 Seiten
€ 14,40 (Taschenbuch)
ISBN 9783551654458
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